In Ungarn warten tausende von Flüchtlingen auf die Weiterfahrt Richtung Deutschland, Millionen weitere sind noch auf der Flucht in Syrien oder warten in Flüchtlingscamps auf Hilfe. Wie gehen die Deutschen mit der Flüchtlingswelle um – empfinden wir sie als Bedrohung oder Bereicherung?
In einer repräsentativen N24-Emnid-Umfrage glaubt die Mehrheit der Deutschen (56 Prozent), dass sich die meisten der dauerhaft bleibenden Flüchtlinge “eher gut” integrieren werden. Nur 31 Prozent der Befragten befürchten eine eher schlechte Integration.
Insgesamt empfinden die Deutschen den Zustrom von Flüchtlin gen nach Deutschland als Bereicherung: 70 Prozent der Befragten glauben, dass die Flüchtlinge für ein “interessanteres Leben in Deutschland” sorgen werden. 65 Prozent der Befragten erwarten sich durch den Zustrom von Flüchtlingen auch eine Verjüngung der deutschen Gesellschaft.
Doch es gibt auch Sorgen und Vorbehalte. So befürchtet die Mehrheit der Deutschen auch zusätzliche Belastungen der Sozialkassen (66 Prozent), stärkere Konflikte zwischen
Vor allem wirtschaftliche Gründe machen die Attraktivität Deutschlands für Flüchtlinge aus, glaubt die Mehrheit der Befragten. 86 Prozent der Deutschen vermuten, dass die guten Sozialleistungen in Deutschland eine besondere Anziehungskraft auf Flüchtlinge ausüben. 80 Prozent der Befragten sehen die deutsche Wirtschaftskraft als Hauptgrund für die große Beliebtheit Deutschlands unter Flüchtlingen. Wegen unserer Willkommenskultur würden die meisten Flüchtlinge wohl eher nicht hierherkommen – nur 41 Prozent sehen dies als Grund für die Attraktivität Deutschlands.
Die Deutschen glauben an eine gelungene Integration, aber sie erwarten dafür von den Flüchtlingen auch die Einhaltung von Regeln: 97 Prozent der Deutschen fordern von Flüchtlingen das Lernen der deutschen Sprache, 96 Prozent der Befragten verlangen die Anerkennung des Grundgesetzes. Eine Mehrheit der Deutschen erwartet außerdem, dass Flüchtlinge arbeiten und Steuern zahlen (87 Prozent), den Kontakt zu Deutschen suchen (84 Prozent) und sich an die deutsche Kultur anpassen (77 Prozent).